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Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für Brillen und Kontaktlinsen?

PILESTONE BrillenEine neue Brille aber auch Kontaktlinsen können schnell ins Geld gehen. Während Sie bei Brillen noch die Möglichkeit haben relativ günstige, wenn auch nicht so qualitativ hochwertige Gläser zu wählen, sieht das bei Kontaktlinsen schon anders aus. Schnell schlagen hier mehrere Hundert Euro im Jahr stark auf das Budget. Doch wenn Sie schon auf eine Sehhilfe angewiesen sind, müsste die Krankenkasse doch auch die Kosten für Brillen und Kontaktlinsen übernehmen? Wie die Lage aussieht, erfahren Sie hier.

Die Preise für Brillen und Kontaktlinsen schwanken stark

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für Brillen und Kontaktlinsen?Vor vielen Jahren haben die Krankenkassen tatsächlich noch die Kosten für Brillengläser übernommen. Im Lauf der Jahre wurde aber der Leistungskatalog der Krankenkassen stark ausgedünnt, was für den Versicherten bedeutete, dass er mehr und mehr selbst bezahlten musste. Gerade bei einer Sehhilfe steht große Kritik vonseiten der Versicherten im Raum. Sie brauchen die Sehhilfe und währen ohne diese stark eingeschränkt, manche sogar fast blind. Zurecht macht sich Unmut breit, da hochwertige Brillengläser oder solche mit einem speziellen Schliff gleich mehrere Hundert Euro kosten.

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Natürlich könnten Sie genau für diesen Zweck sparen, da Sie in der Regel nicht jedes Jahr eine neue Brille brauchen. Doch was ist, wenn Sie die Brille verlieren oder sie versehentlich beschädigen und deshalb gleich eine neue Sehhilfe benötigen? Gerade Familien oder Geringverdiener kommen nun schnell in eine Misere.

Zum Glück gibt es mittlerweile viele Brillendiscounter, die Ihnen nicht nur günstige Gestelle anbieten, sondern auch Gläser, die mehr als erschwinglich sind. Die Qualität lässt hier jedoch oftmals zu Wünschen übrig. So sind die Gläser nur mangelhaft entspiegelt und auch nicht gut gehärtet. Die Folge ist meist, dass Sie als Träger der Brille Kopfschmerzen bekommen, die Augen brennen und die Gläser bekommen schneller Kratzer was auch wieder die Sehqualität einschränkt.

Haben Sie mehr Geld zur Verfügung, haben Sie aber die Möglichkeit auch teurere und qualitativ hochwertigere Gläser zu kaufen. Somit ist zumindest ein großes Problem gelöst, wenn Sie ganz schnell eine neue Brille brauchen und kaum Geld zur Verfügung haben.

Folgende Tabelle gibt Ihnen einen kleinen Überblick über die Unterschiede der Glasqualitäten:

Glas-Preisklasse Erklärung
Günstigstes Glas ab etwa 50 Euro pro Glas Meist handelt es sich hier um dickere Gläser, die oftmals auch nicht aus Kunststoff sind. Die Gläser sind je nach Sehschwäche sehr dick und schwer, auch ist die Entspiegelung oft mangelhaft. Dies kann zu einer Beeinträchtigung beim Sehen kommen, weil die Brille stärker spiegelt.
Mittlere Preisklasse ab etwa 150 Euro pro Glas Meist schon Kunststoffgläser, die jedoch je nach Sehstärke recht dick sein können. Die Entspiegelung ist vorhanden, jedoch sind die Gläser nicht stark genug gehärtet, was eine schnellere Kratzerbildung zur Folge hat.
Teure Preisklasse ab etwa 200 Euro und mehr pro Glas Selbst bei hohen Sehstärken wird das Glas dünn geschliffen, deshalb haben die Gläser ein leichtes Gewicht. Sie sind perfekt entspiegelt und stark gehärtet. Von allen Gläsern sind sie sehr robust und bieten die beste Sehqualität.

Tipp: Erkundigen Sie sich immer erst bei Ihrer Krankenkasse oder Zusatzversicherung, denn diese bezahlen meist nur für die günstigen Gläser. Für hochwertige und teure Gläser müssen Sie in der Regel die Differenz aus eigener Tasche bezahlen.

Voraussetzungen damit die Krankenkasse die Brille bezahlt

Grundsätzlich müssen Sie die Fassung der Brille immer selbst bezahlen. Somit können Sie hier frei entscheiden, ob Sie ein Gestell für mehrere Hundert Euro möchten oder lieber die günstige Variante. Es lohnt sich, verschiedene Brillenläden zu besuchen, denn gerade die Discounterketten bieten auch Null-Euro-Gestelle, die durchaus sehr schön sind. Bei den Gläsern selbst haben Sie unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit, dass die Krankenkasse zumindest einen Teil dieser übernimmt:

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  • Unter 18 Jahren bezahlen die Krankenkassen die Gläser komplett oder leisten zumindest eine Zuzahlung darauf.
  • Bei Erwachsenen muss die Brille vom Augenarzt verordnet sein und es muss auf mindestens ein Auge eine Sehleistung von unter 30% vorhanden sein.
  • Die Sehhilfe muss aufgrund einer Winkelfehlsichtigkeit (prismatische Korrektion) notwendig sein
  • Wer eine Weitsichtigkeit ab +6 Dioptrien hat, bekommt einen Zuschuss.
  • Wer eine Kurzsichtigkeit ab -8 Dioptrien hat, kann profitieren.
  • Bei einer Hornhautverkrümmung ab 4 Dioptrien gibt es ebenfalls einen Zuschuss.

Die Krankenkasse verlangt ein Brillenrezept das von einem Augenarzt ausgestellt wurde, bezahlt jedoch in der Regel nur einen Festbetrag von etwa 10 bis 112 Euro pro Brille. Auch haben Sie nur dann einen Anspruch auf die Zuzahlung, wenn sich Ihre Sehstärke um 0,5 Dioptrien geändert hat. Sollte die Brille aus ästhetischen Gründen oder wegen einem Defekt erneuert werden, haben Sie keinen Anspruch auf die Zuzahlung durch die Krankenkasse.

Voraussetzungen damit die Krankenkasse die Kontaktlinsen bezahlt

Möchten Sie aus Bequemlichkeit oder aus ästhetischen Gründen lieber Kontaktlinsen tragen, so besteht auch hier die Möglichkeit, dass die Krankenkassen Kontaktlinsen bezahlen. Leider gilt aber auch hier, dass bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein müssen:

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  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre bekommen die Zuzahlung bei medizinischer Notwendigkeit und beläuft sich auf die Höhe der vergleichbaren Gläser für Brillen.
  • Erwachsene bekommen einen Zuschuss, wenn vom Augenarzt die medizinische Notwendigkeit diagnostiziert wurde.
  • Es muss eine Sehschwäche von -/+ 8 Dioptrien vorliegen.
  • Auch eine ungleiche Brechkraft von -/+ 2 Dioptrien ist eine Begründung.
  • Wenn Sie eine Hornhautverkrümmung haben, die nur durch das Tragen von Kontaktlinsen eine Sehverbesserung von 20% bringt, beim Tragen einer Brille aber schlechter ist.
  • Keratokonus
  • Alle anderen Erkrankungen des Auges, die durch das Tragen der Kontaktlinsen verbessert werden und, wenn Sie dadurch mindestens 50% besser sehen, mit Brille aber nicht.

Hinweis: Doch auch wenn dies Voraussetzungen sind, bedeutet es nicht, dass alle Krankenkassen auch die Kosten für die Kontaktlinsen übernehmen. Hier ist es ratsam, erst mit der Krankenkasse Rücksprache zu halten.

Vor- und Nachteile von Brille und Kontaktlinsen

  • besseres Sehen
  • Kontaktlinsen wirken nicht störend
  • eine Brille kann sehr dekorativ sein
  • die Brille wirkt beim Sport störend
  • Kontaktlinsen können sich wie ein Fremdkörper anfühlen
  • hohe Kosten bei beiden Varianten, wobei Kontaktlinsen teuer sind, da sie von Zeit zu Zeit ausgetauscht werden müssen

Eine Zusatzversicherung als Alternative

Falls Sie keine der Kriterien erfüllen und Ihre Krankenkasse den Zuschuss nicht übernehmen möchte, könnten Sie auch eine Zusatzversicherung abschließen. Viele Anbieter bieten ein Kombipaket mit Zahn- und Brillenversicherung an. Jedoch werden auch hier nicht immer die vollen Kosten übernommen und die Beiträge werden mit steigendem Alter immer höher. Hier ist deshalb eine gute Beratung von einem Versicherungsmakler sinnvoll.

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