Probleme und Eingewöhnung mit der Gleitsichtbrille
Das ist eine Gleitsichtbrille
Bei der Gleitsichtbrille haben Sie zwei Brillengläser in einem Gestell. Oben befindet sich der Bereich für das Sehen in die Ferne, den Sie benötigen, wenn Sie kurzsichtig sind. Im unteren Teil befindet sich der Bereich für das Sehen in der Nähe, den Sie benötigen, wenn Sie weitsichtig sind. Das bedeutet, dass Sie den unteren Teil zum Lesen nutzen können und nicht eine extra Lesebrille benötigen. Je nach Qualität der Gläser ist dieser untere Bereich etwas größer oder auch kleiner. Grundsätzlich ist ein größerer Bereich angenehmer für die Augen, da Sie diese dann auch schweifen lassen können. Bei einem sehr kleine Bereich, müssen Sie im Zweifel den Kopf beim Lesen mitbewegen, da Sie sonst aus dem geschliffenen Bereich herausschweifen und somit die Buchstaben nicht mehr klar sehen.
» Mehr InformationenOb für Sie eine Gleitsichtbrille notwendig ist, entscheidet der Augenarzt oder Optiker. Beide können Ihre Augen untersuchen und eine Fehlsichtigkeit diagnostizieren. Sie werden dann entscheiden müssen, für welche Variante von Brille Sie sich entscheiden. Ein guter Optiker wird Ihnen als kurzsichtigen Menschen jedoch gleich zur Gleitsichtbrille und nicht nur zur Lesebrille raten.
In der Tabelle sehen Sie die Unterschiede der Fehlsichtigkeiten:
Fehlsichtigkeit | Definition |
---|---|
Kurzsichtigkeit | Sie sehen in der Nähe alles ganz klar und scharf, je weiter Sie jedoch in die Ferne sehen, umso schlechter wird das Bild. |
Weitsichtigkeit | Sie sehen in der Ferne alles sehr gut, haben jedoch Schwierigkeiten beim Lesen oder Sehen von Dingen, die direkt vor Ihnen sind. |
Kurz- und Weitsichtigkeit | Diese Form betrifft meist Personen ab etwa 40 Jahre, kann aber auch schon in jungen Jahren auftreten. Betroffene Sehen weder in die Ferne noch in der Nähe gut. |
Tipp: In jungen Jahren leidet man meist unter einer Kurzsichtigkeit. Im Alter kann jedoch die Weitsichtigkeit dazukommen oder beginnen und Sie brauchen eine Lesebrille.
Probleme die mit der Gleitsichtbrille auftreten können
Leider lassen sich Probleme während der Eingewöhnung nicht verhindern. Die Gleitsichtbrille ist für Sie neu und Ihre Augen sowie Ihr Gehirn müssen sich erst an die neue Situation gewöhnen. Meist klagen die Personen über:
» Mehr Informationen- Kopfschmerzen
- Müdigkeit
- Muskelverspannungen
- Schwindel
- Probleme beim Treppensteigen
Das Hauptproblem ist die Tatsache, dass Sie sich erst daran gewöhnen müssen, so durch die Brille zu schauen, dass Sie genau durch den richtigen Teil des Glases schauen. Das geht nur, wenn die Brille auch perfekt zu Ihnen passt und genau vermessen wurde. Schauen Sie auch nur ein Stück zu tief, blicken Sie durch den Bereich für die Weitsichtigkeit und schon können Sie zum Beispiel die Treppen nicht mehr klar sehen. Somit ist auch die Kopfhaltung sehr wichtig.
Da sich das Gehirn mit einer Fehlsichtigkeit arrangiert, spielt auch das eine Rolle. Eine neue Brille mit einer neuen Stärke stellt für das Gehirn eine Herausforderung dar, da es nun erst lernen muss, wieder umzudenken. Es muss nun die Fehlsichtigkeit nicht mehr ausgleichen. Der neue Blick auf die Dinge kann jedoch zu Schwindel und Kopfschmerzen führen.
An die Gleitsichtbrille gewöhnen
Der richtige Blickwinkel ist beim Tragen der Gleitsichtbrille das A und O. Je besser die Brille an die Fehlsichtigkeit angepasst ist, umso schneller geht auch die Eingewöhnungszeit vorüber. Im Idealfall steigen Sie schon auf die Gleitsichtbrille um, sobald Sie eine Lesebrille benötigen. Bei einer beginnenden Weitsichtigkeit ist der Übergangschliff meist noch ganz sanft, was das Gewöhnen an die Gleitsichtbrille einfacher gestaltet. Später und mit Zunehmender Weitsichtigkeit wird der Schliff immer ausgeprägter und dann fällt es auch schwerer, sich daran zu gewöhnen.
» Mehr InformationenTragen Sie die Brille sofort regelmäßig und nicht nur gelegentlich. So fällt Ihnen die Gewöhnung leichter. Versuchen Sie beim Umherschauen den ganzen Kopf zu drehen, und nicht nur die Augen. Dadurch sehen Sie schärfer weil Ihre Augen im richtigen Brillenbereich bleiben. Das Lesen fällt Ihnen leichter, wenn Sie nur den Blick senken und nicht den ganzen Kopf. Beim Treppensteigen dagegen senken Sie den Kopf unbedingt, um nicht durch den Nahbereich zu schauen.
Schwieriger gestaltet sich die Eingewöhnung für Autofahrer. Hier gilt es, Geduld zu haben. Neigen Sie zu Kopfschmerzen, nehmen Sie die Brille für wenige Minuten ab und entspannen Sie die Augen. Bei Arbeiten am Bildschirm dagegen müssen Sie die richtige Sitzhöhe ermitteln, um gut auf den Bildschirm sehen zu können. Vergessen Sie nicht oft genug zu blinzeln und Ihren Augen auch immer wieder Pausen zu gönnen. Im Zweifel können Sie sich auch speziell eine Brille für die Arbeit am Computer anfertigen lassen. Diese sind dann perfekt angepasst und ermöglichen Ihnen den idealen Blick auf den Bildschirm.
Mehr können Sie eigentlich nicht machen. Haben Sie Geduld und geben Sie nicht auf. Im Zweifel können Sie beim Optiker nachfragen, ob die Brille vielleicht etwas anders gebogen werden kann, damit Sie vielleicht etwas höher sitzt. Wählen Sie für den Anfang auch lieber ein Brillengestell, das etwas größer ist, da es leichter ist, durch große Gläser zu schauen, als sich mit den zwei Sehfeldern in einer kleinen Brille zu arrangieren.
Vor- und Nachteile der Gleitsichtbrille
- eine Brille für zwei Sehschwächen
- spart Zeit
- passen für die meisten Gestelle
- Gläser recht teuer
- lange Eingewöhnungszeit
Gleitsichtgläser sind teuer
Lassen Sie sich vor dem Kauf des Brillengestells gut beraten, da die Gläser sehr teuer sind. Hochwertige und gute Gläser kosten gut und gerne etwa 300 Euro pro Glas. Umso ärgerlicher wäre es, wenn Sie mit den Gläsern nicht klarkommen oder Sie dann doch merken, dass größere Gläser vielleicht besser wären. Als Alternative gäbe es auch Kontaktlinsen als Gleitsichtvariante, doch hier dauert die Eingewöhnung meist noch länger. Scheuen Sie sich auf keinen Fall vor der Gleitsichtbrille, denn Sie werden schon bald froh sein, nicht mehr ständig nach ihrer Lesebrille suchen zu müssen.
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